Den Schleier lüften

Grau ist der Himmel, grau scheint die Erde. Nebelschleier verhüllen die Farben. Auch die eines zauberhaften Strauches, dessen gelbleuchtenden zarten Blütenblätter sich in die winterkalte Welt strecken. Wie kann das sein? Es ist … Magie im Spiel. Hexenhasel, Zaubernuss wird die Pflanze genannt, für die Indigenen in ihrer Heimat war sie eine der bedeutendsten Heilerinnen.

Die Virginische Zaubernuss ist eine von vielen Hamamelis-Arten. Aus Nordamerika eingewandert, ziert sie so manchen deutschen Wintergarten. Meist ungeahnt bleiben ihre schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten auf dem Gebiet der Medizin. Blutstillend, antiseptisch, antioxidativ, schmerzstillend, harntreibend, entzündungshemmend, juckreizstillend, die Selbstheilungskräfte stimulierend: Die Liste ihrer Fähigkeiten ist lang. Die Heilkräfte verbergen sich in der Rinde und in den Blättern, die denen der europäischen Haselnuss ähneln. Zauberinnen sind sie beide.

Ich denke an Maya, als ich die Blüten der Hamamelis betrachte, an die Göttin, die aus dem Nichts alles erschafft, was wir mit den Sinnen wahrnehmen können. Es heißt, Maya täusche uns mit Trugbildern. Doch womöglich ist nicht die Materie Illusion, sondern der Schleier, der unsere Welt von den bunten Gesetzen der Schöpfung trennt.

Mit Kali auf dem Zaun reiten

Traurig, wütend, fassungslos, verwirrt – bin ich, abwechselnd, immer mal wieder. Hinter, über, unter, in mir kichert – die Hexe gemeinsam mit den Krähen. Die Zaunreiterin balanciert einigermaßen sicher auf ihrem schmalen Grat durch sichtbare und verborgene Welten, sowohl die eine als auch die andere Seite im Blick. Die Krähen kennen die Gesetze, die Hexe in mir ahnt sie oft nur. Und manchmal spüre ich sie in meinem Körper und meinem Herzen. Dann weiß ich um sie. Voller Freude, im tiefen Gefühl der Verbundenheit. Alles, was spalten will, verliert seine Macht. Ich bin offen in mir und für die Welt, die wir Erdenwesen in so vielen Facetten mitgestalten.

All die Fragen, die mich umtreiben, haben durch die Zaunreiterin, die sich nicht einfangen lässt, die Chance, eine Antwort zu bekommen – unabhängig von Sachzwängen, mir meiner Ängste bewusst, in großem Respekt vor allem und für alles, was ist:

Was heißt Frieden?

Wie können wir weiter miteinander kommunizieren?

Was bedeutet es, in Verbundenheit zu leben?

Wann sind wir frei?

Welche Energien wollen wir nähren?

Welcher ist mein, unser Weg der Heilung?

Eine Frage begleitet mich dabei wie ein roter Faden – nicht zuletzt um meiner Trauer, meiner Wut, meiner Fassungslosigkeit und Verwirrtheit den gebührenden Platz einzuräumen:

Kann ich Kali in die Augen schauen, die für den Tod tanzt, weil es ohne diesen kein Leben gibt?

* Mehr über Kali erfahren kannst du zum Beispiel auf der Webseite artedea.net/kali/

Apfel, Fünfstern und Beltane

Es gibt Menschen, die einen Apfel quer aufschneiden, um vor dem Verzehr ein besonderes Zeichen der Gesundheit und der Erkenntnis zu Gesicht zu bekommen. Im Kerngehäuse der hoch geschätzten Frucht ist das Pentagramm zu erkennen. Der fünfzackige Stern zeigt sich auch in den Blüten. Diese öffnen sich gerade, kurz vor dem Jahreskreisfest der Sinnlichkeit, in ihrem reinen Weiß durchmischt mit karminrotem Rosenrot.

Himmel und Erde kommen sich nahe, alles fließt ineinander, alles ist miteinander verbunden: der Apfel mit dem Pentagramm, das Pentagramm mit dem Fest Beltane, Beltane mit der Venus, die Venus mit dem Fünfstern, der Fünfstern mit dem Apfel… und alles mit dem Erkennen der Lebensenergien.

An Beltane, in der Nacht zum ersten Mai feiern wir die unbändige Feuerkraft, auch die eigene. Der Winter mit Frost und Schnee ist endgültig vorbei, die Sonne lockt die Früchte der Erde und die Menschen nach draußen. Die Natur versorgt uns wieder üppig, die Tage sind lang und hell.

Hell leuchtet auch die Venus. Ihr Strahlen ist selten zu übersehen, sie ist der Morgen- und der Abendstern. Der Apfel ist die Frucht dieser berührenden, vereinigenden, liebenden, sinnlichen, lebenserhaltenden Göttin. Im kosmischen Tanz der Venus erscheint wie im Apfel der Fünfstern. Bei ihrer Bewegung um die Sonne trifft sich die Venus immer wieder an genau denselben fünf Punkten mit der Erde. Die beiden zeichnen so im Weltall ein unsichtbares Pentagramm.

Das Pentagramm bildet eine ungebrochene Linie, die ohne abzusetzen endlos überzeichnet werden kann. In der Tradition der weisen Frauen stehen seine Spitzen für die vier Elemente und die Geistin. Es schafft den (Schutz-)Raum für freie Entfaltung und Wandlungsfähigkeit. Hier schließt sich der Kreis zum Apfel: Sein Baum ist eine Quelle der Erkenntnis.

Was heißt eigentlich gesund?

Zaubert Sonne ins Herz: die Schlüsselblume

Lady Corona, die alte Hexe, die große Kali, fegt atemberaubend durch die Wohneinheiten, die Bürokomplexe, die Lehranstalten, die Fabrikhallen, die Alten- und Kinderaufbewahrungsstätten, die Konsumtempel, die Amtsstuben, die Krankenhäuser und lässt kaum einen kalten Stein auf dem anderen. Die Gedankenkarusselle geraten in Unwucht, die Kontrollmaschinen schwächeln. Die Herzen darunter liegen plötzlich offen mit all ihren Verletzungen – und Sehnsüchten. Bitte, wieder zurück in die Sicherheitszone! In welche? Die der Technik ohne Grenzen? Oder die der Erde mit der Bereitschaft zu sterben?

Jetzt, wo immer klarer wird, dass wir Viren nicht ausrotten können, könnten wir unseren Blick endlich wieder freigeben vom Starren auf richtige, falsche, manipulierte, dramatische, gefakte, frisierte…Zahlen. Da könnte sich der Horizont öffnen für eine wirklich spannende Frage: Was genau heißt es eigentlich, gesund zu sein?

Kleine Übung für die Balance

Stell dich, am besten barfuß (wenn’s dir nicht zu kalt ist) auf den Boden, dort, wo du dich ungestört fühlst, die Füße nicht zu eng beieinander, damit du einen guten Halt hast. Wenn du in einem geschlossenen Zimmer bist, öffne vorher das Fenster. Schließe die Augen und geh mit deiner Aufmerksamkeit in deinen Herzraum. Wenn es dir hilft, lege die Hände auf die Brust. Atme ein paar Mal bewusst ein und aus. Jetzt nimm die Geräusche um dich herum wahr, jedes ganz kurz, ohne es zu bewerten. Schau, wie es dich berührt, lass es sein und bleibe in deinen Herzraum. Stell dir vor, wie du dich dort immer wieder auf dich einbalancierst. Beende die Übung in deinem Tempo und zu deiner Zeit, indem du die Augen wieder öffnest und dich bei der Größeren Kraft – Mutter Erde, dem Universum, der Göttin… – bedankst.

Die Närrin feiert Karneval

Utensilien für den Gestaltwandel

Karneval fällt aus! Was?, faucht die Närrin. Mit wehendem Lappenrock und rasselnder Kappe tanzt sie vor mir. Ausgerechnet jetzt willst du vergessen, dass du wild, frei und schamlos sein kannst, dass du aus dem großen Farbkessel der Verwandlungskunst schöpfen kannst, in dieser Zeit, in der das kreative Chaos regiert? So hole ich also meine Kostüme hervor, will werden zur Hexe, die ausgelassen zwischen den Welten tanzt, zum Eichhörnchen, das zwischen Himmel und Erde springt, zu meinem verrückten Ich, das sich keine Grenzen setzt. Pfeif auf die klugen Sprüche, lache über die ängstlichen Bedenken, vergiss die finsteren Prophezeiungen, ab Weiberfastnacht gilt das Gesetz der Närrin. Mit ihrer Kraft kannst du dich ausprobieren, jenseits einschränkender Vorstellungen.

Die Närrin verbindet uns spielerisch und leicht, auch ohne dass wir es merken, mit dem großen Ganzen. An der Schwelle zur wieder erwachenden Natur erinnert sie uns an eine Zeit der übersprudelnden Fülle ohne Furcht und Zweifel, ganz im Vertrauen und ruft dir zu: Trau dich, tanze, singe – auch wenn du allein sein und auf Abstand bleiben willst. Sei lichtvoll und lebendig!

Was bei all dem bierseligen Schunkeln, den Jecken in Parade-Uniformen und dem steifen Sitzungskarneval aus dem Blick gerät: An Weiberfastnacht holen sich die Frauen die Macht zurück. Im Ursprung feiern wir an den tollen Tagen Mutter Erde, ihre und unsere Natur, schöpferisch, versorgend, erschaffend, sinnlich, nährend, liebend, verwandelnd.

Weiberfastnacht und die folgenden Karnevalstage sind dieses Jahr getragen von einer besonderen Zeitqualität. Am Donnerstag ist Neumondin im Wassermann. Du kannst dich also wirklich wie die Närrin der Leere mit allen darin enthaltenen Möglichkeiten hingeben, der Weisheit des Anfangs erinnern und deiner Vision jeden erdenklichen Raum geben. Mit der wiederkehrenden Mondsichel werden sich deine Träume in winzigen Lichtfunken auf der Erde verbreiten. Und Brigid, die Göttin der Inspiration, schickt dich in den bald beginnenden Frühling, um mit deiner Vision die Samen der Veränderung zu setzen.

Hinabtauchen und aufstehen

Göttinnen-Graffiti

Die schwarze Göttin, gekrönt mit dem silbern-funkelnden Mondinnen-Zauberhut, lädt mich freundlich-bestimmt ein, hinabzutauchen in den Brunnen meiner Kraftquellen. Sie ruft mir hinterher, meine in sich öffnenden Muscheln ruhende Perlen zu finden und sie aufzufädeln auf eine goldene Schnur. Sie hilft mir, aufzutauchen, mich vorsichtig aufzurichten, die bunte Kette anzulegen und in meiner Schönheit für die Erde zu stehen.

Berührbar

Alles an der Linde ist gut und schön, weich und süß. Sie ist der Baum des Glücks und des Wohlergehens. Sie verwöhnt die, die bei ihr weilen und steckt sie an mit ihrer grenzenlosen Liebe. Wer das Kämpfen gelernt hat, das Leisten und das Konkurrieren, dem können die schwülstigen Lobeshymnen auf diesen edlen Baum ziemlich auf die Nerven gehen. Doch ein Spaziergang an einem warmen Frühsommertag entlang einer Lindenallee, der betörende Duft des überfließenden Nektars in den Blüten, das Summen unzählbarer Bienen und das Spiel des überirdisch reinen Lichts mit den herzförmigen Blättern haben die Kraft, die härtesten Panzer zu schmelzen.

Die Sage um Siegfried, der den Lindwurm, den nährenden, schützenden Erddrachen tötet, um Unsterblichkeit zu erlangen, beschreibt die Qualität der Linde. Als Siegfried im Blut des Drachens badet, fällt ihm ein Lindenblatt zwischen die Schulterblätter. Damit behält der Held eine verwundbare Stelle. Er bleibt berührbar für die Liebe und verletzlich, was ihm die Sterblichkeit bewahrt und ihn einbindet in den Zyklus des Lebens.

Die Linde ist wie der Holunder mit der großen Göttin verbunden – mit der Holle, Freya, Aphrodite, Venus, die die Menschen lehrten, das Leben liebend zu leben. Der mächtige Baum mit seiner ausladenden Krone wurde immer als Versammlungsort geschätzt. Er war Richtstätte, da er sanft, doch klar die Wahrheit ans Licht zu bringen vermochte, er war Tanz- und Festplatz, ein Platz der Gemeinschaft und Kommunikation aller Art mitten im Dorf oder vor dem Hof.

Die einnehmende, zarte, liebe- und lichtvolle, entspannende und Herz öffnende Aura der Linde weist auf ihre enorme Heilkraft hin. Die Lindenblüten helfen bei Fieber, Husten und Erkältungskrankheiten, bei Kopfschmerzen, Stress, Nervosität und Schlaflosigkeit, bei Blähungen, Sodbrennen und Darmerkrankungen. Die Liste ist lang und immer unvollständig.

Alle großen Heilerinnen und Heiler aus der Welt der Bäume und Wildkräuter sind in ihrer Komplexität schwer zu erfassen. Nicht nur die einzelnen, wissenschaftlich nachweisbaren Wirkstoffe zeigen Wirkung. Ihre eigentliche Kraft entfaltet die Pflanze in ihrer geheimnisvollen Gesamtkomposition, die nicht bis ins Letzte seziert werden will und kann. Wen oder welche sie im Herzen berührt, für die oder den ist sie eine heilsame Begleiterin.

Lindenblütentee
Der Klassiker. Vor allem in der kalten Jahreszeit heiß getrunken, lindert er Erkältung, Husten, Schnupfen, Grippe und Bronchitis. Er macht Kopf und Brust frei und stärkt das Immunsystem. Mit dem Tee getränkte Kompressen helfen bei entzündeten und müden Augen.

Die Blüten mit den Flügelblättern sammelst du am besten an einem trockenen Vormittag im Juni oder Juli spätestens am vierten Tag nach dem Aufblühen. Ernte mit Bedacht und bedanke dich bei dem Baum, den Bäumen. Auf einem Leinentuch gut ausgebreitet kannst du die Blüten an einem luftigen, schattigen Ort trocknen. In dunklen, gut verschließbaren Gläsern nicht länger als ein Jahr aufbewahren.

Sommerbowle
ein bis zwei Tassen Blüten in einem Liter Apfelsaft drei bis fünf Stunden ziehen lassen, Saft von ein bis zwei Limetten dazugeben, nach Geschmack mit Mineralwasser auffüllen.

Zahnpulver
1 Teil Lindenkohle, 1 Teil Salbeiblätter, mörsern und mischen. Etwas davon auf die Zahnbürste geben und das Zahnfleisch sanft massieren. Reinigt, desinfinziert und stärkt das Zahnfleisch.

Das Leben ist ein Fest

Der Holunder strahlt im Licht des Lebens

Frau Holle im Holunder schüttelt ihre weißen Blüten-Sterne aus und zaubert einen unvergleichlich süß-herben Duft übers märchenhafte Frühlingsland. Sie hält die, die zwischen den Welten schweben, absturzgefährdet und fürs Neue bereit. Sie kennt keine Gegensätze – und keine Zeit. Vor allem die Zukunft, die zu beherrschende, gestaltende, ist ihr suspekt, denn sie liebt das Chaos, das Ungeplante, den Zustand sprühender Möglichkeiten jenseits beschränkter Vorstellungskräfte.

„Seelen, die zu sterben fürchten, sie werden niemals leben“: Die Zeilen aus einer deutschen Version des wunderschönen Liedes „The Rose“ könnten von der Göttin im Holunder stammen. Sie, die sich zeigt in den jungen weißen Blüten wie in den rot-schwarzen Früchten und dem knorrigen alten Baum, verbindet den Anfang mit dem Ende in der Spirale des Lebens. Sie lacht über die, die das farbenfrohe Sein auf der Erde zu einem Wettlauf mit der konstruierten Zeit und zum aussichtslosen Kampf gegen den Tod machen wollen. Das Leben als zu planende, zu sichernde, zu verlängernde Frist hat für sie keinen Wert. Das Leben der Frau Holle ist ein Fest voller überraschender Geschenke. Nichts und niemand ist ausgeschlossen. Auch der Tod feiert mit.

Mit der Holunderdame kannst du dich bekannt machen, indem du dich unter einen Strauch setzt und mit dem Duft der Blüten atmest. Mit einer Blütendolde kannst du auch dein Trinkwasser für den Tag aromatisieren.

Macht und Weiblichkeit

Frauenplatz

Es ist Weltfrauentag. Für Gleichberechtigung, gegen sexuelle Gewalt. Ich setze mich aufs Sofa und erinnere mich an einen alten Platz der Frauenmacht. Meinen Freundinnen fiel ein von Jägern erschossener Singvogel auf den Frühstückstisch, während mein Körper dort mit dem Körper der Erde verschmolz. Erfüllt kehrte ich zurück, sah die Blutspritzer auf den Kleidern der anderen und wähnte mich in einer fremden Welt. Trotz gleicher Rechte und der Aussicht auf gleiche Bezahlung.

Wahrhaftige Veränderungen verweisen wir gerne ins Reich der Fantasie. Doch Träume und Visionen bekommen mitunter eine überraschende Lebendigkeit. Also träume ich einfach von Gleichberechtigung jenseits des Patriarchats und ergründe, wie damals auf der Insel der Priesterinnen und der Vogeljäger, meine Weiblichkeit.

Was bedeutet Frau sein, wenn ich einmal über meine angenommenen Glaubensmuster hinausblicke? Was heißt weiblich, wenn ich den geschichtlichen und gesellschaftlichen Missbrauch dieses Wortes und seiner Inhalte beiseite schiebe? Ich ertaste meinen Körper, denn der ist unmissverständlich weiblich. Was sind ur-weibliche Eigenschaften, Kompetenzen, Gestaltungsmöglichkeiten – auch für und bei Männern? Ich tauche nach meinen tiefsten Sehnsüchten und komme so der Antwort auf den Grund.

Verborgen in Veränderung

Wirklich unwirklich

Der Nebel glättet die Kanten und verwischt die Konturen, im Regen zerfließen die Strukturen und verschwimmen die Schärfen. Das Außen erscheint irreal, verborgen in Veränderung begriffen und kaum zu er-fassen. Worüber streiten wir uns? Was gibt es zu tun? Fragen bleiben unbeantwortet, Entscheidungen ungetroffen. Die Erde ruft nach Beachtung, nach Verwurzelung, nach sinnlichem Wahr-nehmen. Im Vagen bereitet sie den Weg zu innerer Klarheit. Mit ihrer Unterstützung unter den Füßen, im Bauch und im Herzen übe ich mich im Wünschen. Nicht den Porsche, den nächsten Urlaub oder den besseren Job. Ich suche zu ergründen, wofür mein Licht wirklich und wahrhaftig brennen will.

Die Kelten feierten in dieser Zeit Imbolc, das Fest der Brigid, Göttin der Inspiration und des ersten Lichtfunkens, der die Vision für das Wiedererwachen nach der Dunkelheit nährt. Die Christen segnen Kerzen, und auch sie ehren die alte Göttin des Lebens, in Gestalt von Maria. Alles ruht noch im Schoß von Mutter Erde, auch die Träume, Wünsche und Visionen. Bis sie als kleines Lichtlein aufsteigen und in die Welt gebracht werden wollen. Ganz behutsam und geschützt, denn noch pfeifen die eisigen Winde über sie, und der kalte Frost prüft ihre Beständigkeit.