Zeit des Unsichtbaren

Ahnenbäume

Schwarzmondin, Fest der Dunkelheit. Loslassen, ins Unsichtbare fallen. Die weise Alte wartet auf Zutaten für den magischen Trank, den sie im Kessel der Transformation braut. Es gibt nichts zu tun, außer das Gefäß zu füllen. Mit unseren Mustern und unseren Träumen, mit unseren Wünschen und unserem Schmerz, mit unserer Todesangst und unserer Lebensfreude. Alles versinkt im Verborgenen, im Nicht-Wissen, im Geborgenen, im Meer der Erinnerung. Die Erde gibt ihr Salz dazu, das Feuer einen tiefroten Wein, das Wasser die Tränen der Kinder und die Luft den Atem der Ahnen. „Vertraue“, flüstert die Alte. Was kommen mag, köchelt leise dort, wo das Neue entsteht: in der Leere des kreativen Chaos. Unsichtbar. Für eine Weile.

Aufwachen aus dem (Winter-)Schlaf

Am Abend vor Vollmond

Die Vögel zwitschern den Frühling herbei, die Sonne wärmt Körper und Seele. Sehr müde noch, irgendwie durcheinander, nehmen wir die Aufforderung wahr, uns zu recken und zu strecken. Am Ende des langen Sommers fiel das Zur-Ruhe-Kommen schwer, jetzt ist es das Nach-Außen-Treten. In den Zeiten der Übergänge sind wir am verletzlichsten – und am offensten. Das Aufwachen aus dem (Winter-)Schlaf braucht eine liebevolle Begleitung.

Der Vollmond ist heute ein Supermond, weil er der Erde sehr nah steht. Im Januar war’s ein Blutmond. Die Mondin selbst leuchtet klar, sanft und mit einem Augenzwickern. Nennt mich wie ihr wollt, ich bin wie ich bin. Er/sie steht im Sternzeichen Jungfrau. Als große Heilerin vermag die Jungfrau das, was gerade schmerzt, zu benennen und zu überwinden helfen. Die Kraniche kommen mir wie ihre gefiederten Helfer vor. Das harmonische Miteinander auf ihrem Flug gen Norden und ihre sehnsuchtsvollen Rufe tragen mich in eine Welt der Herzenswärme.