Auf Empfang

Das Streben nach Bewusstein mag im Kern nichts anderes bedeuten, als über das eigene Sein Klarheit zu gewinnen – abseits von Traditionen, Glaubenssystemen, Gesellschaftsstrukturen, Dogmen und Normen. Wer bin ich in meinem Körper, in meinem inneren Raum? Die Antworten sind selten im Alltags-Außen zu bekommen, zumal, wenn das Treiben dort verwirrend und fremd erscheint.

Still werden will ich. Das sich ausbreitende Licht und die Leichtigkeit der beginnenden Zwillingszeit in jede Zelle einatmen. Wohlwollend eine Weile in mich lauschen. Die Antennen des magischen siebten Sinns empfangsbereit ausrichten für ein ganz anderes Außen, das gut im Innen zu finden ist.

Coyote in einer ver-rückten Welt, Teil 3

Die Höhle war kalt und modrig. Coyote zog sie der Welt draußen vor. Er rollte sich noch kleiner zusammen. Die Menschen waren ihm schnurzpiepegal. Sie wollten nichts von ihm wissen. Ja, neuerdings mieden sie ihn regelrecht. Dabei hatte er nun wirklich keine Ähnlichkeit mit einer chinesischen Fledermaus.

Er dachte nach – über das Leben und über den Tod, als plötzlich ein heller Strahl in sein dunkles Domizil drang. Coyote schnappte nach Luft. „Nein, bitte nicht, ich will noch nicht sterben!“, schrie er und legte eine Pfote an die Brust. „Weiteratmen“, rief ihm eine fröhliche Stimme entgegen. Caote, seine mysteriöse Begleiterin, lugte in die Höhle. Coyote erkannte sie an ihrer Kopfbedeckung aus allerlei Vogelfedern, die sie sich in die Stirn gezogen hatte. Den Rest des Gesichts verdeckte eine dieser Masken, mit denen sich die Menschen zurzeit vor ihrer Umwelt verbargen. Caotes Maske war sehr hipp. Zwei kleine Seehunde spielten darauf mit einem Ball voller lustiger kleiner Noppen.

Caote nahm die Maske ab und holte tief Luft. „Ich habe mich ein bisschen unter den Menschen umgeschaut“, sagte sie. „Was du gerade machst, nennen sie Quarantäne.“ Caote kratzte sich unter ihrem Hut. „Ist vielleicht wie bei dir ein Kommunikationsproblem“, sagte sie. „Du willst keinen Kontakt zu Menschen, die Menschen wollen keinen Kontakt mit einem Virus.“ Caote stellte ihren abgewetzten Rucksack vor Coyote und zauberte Lammkoteletts heraus. Coyote machte sich über das Fleisch her und war für wenige Minuten sehr zufrieden.

Kaum hatte Coyote den letzten Bissen hinuntergeschluckt, sprang Caote auf. „Mir scheint, es hat mich gerade eine Nachricht der Esche erreicht“, sagte sie und lauschte in den Wind. Coyote verdrehte die Augen. Seine Begleiterin hörte öfter mal Stimmen – nicht nur die von Bäumen. „Sie fragt, worauf du noch wartest.“ Coyote seufzte und dachte im Stillen: Ich habe keinen Mumm mehr in den Knochen. „Hab‘ ich der Esche auch gesagt“, sagte Caote schulterzuckend. Coyote knurrte grimmig, stieß sich blitzschnell vom Boden ab, fuhr seine Krallen Richtung Caote aus und stürzte sich auf sie. Gewandt befreite sich Caote aus dem Griff der Pfoten und rannte davon. „Hey, da geht noch was, Alter“, rief sie Coyote zu. Nach einer wilden Verfolgungsjagd ließen sich beide lachend in eine Frühlingswiese fallen. Da wusste Caote, dass sie der Lösung ihrer dritten Aufgabe schon sehr nahe waren.

Zwei Aufgaben der Esche hatte Coyote mit Caotes Unterstützung bereits erfüllt, und doch fühlte er sich seinem Ziel keinen Schritt näher gekommen. Die Menschen wollten von seinesgleichen nichts mehr lernen. Die Verrücktheiten und Anwandlungen von Größenwahn des Kojoten waren nichts im Vergleich zu ihren. „Aber du kennst im Gegensatz zu ihnen die Tricks, aus dem Schlamassel auch wieder herauszukommen“, gab Caote zu bedenken. Coyote war es immer noch ein Rätsel, wie ihm die Aufgaben eines alten Baumes dabei helfen sollten, dass die Menschen ihn wieder beachteten. „Die dritte Aufgabe hört sich so an, als sei sie von einem fernen Stern gechannelt“, sagte er höhnisch. „Finde heraus, wonach sich eine winzige Maus und eine kleine Fee ebenso sehnen wie ein großer Junge und eine alte Frau“, lautete sie. „Ich hasse diesen esoterischen Mist“, brummte Coyote. Caote lachte: „Ich auch!“ Doch sie ahnte, dass die alte Esche eine echte Magierin war. Coyote irgendwie auch. So machten sie sich also auf den Weg.

Coyote trottete neben Caote durch die Straßen, als eine junge Frau ohne ihn zu sehen schnurstracks auf ihn zulief. „Pass auf!“, rief Coyote, da fiel die Frau schon über ihn drüber. Ihr Smartphone flog durch die Luft und landete in Caotes ausgestreckter Hand. „Hui, gut gefangen.“ Die Frau atmete erleichtert durch und rappelte sich auf. Dann versuchte sie zu verstehen, wen sie vor sich hatte. „Whow“, rief sie, „ein Kojote und ein Hippiemädchen!“ Sie tippte schnell auf ihrem Smartphone. „Seid ihr auf Instagramm? Ich möchte dich als Follower, Kojote. Suuuper!“ Der Kojote und das vermeintliche Hippiemädchen sahen sich verständnislos an. „Follower?“, fragte Caote. „Verehrer, heißt das“, flüsterte Coyote und checkte, ob die junge Frau ihm gefallen könnte. Mhm, sie war ein Mensch. Ein Mensch, wie sich bald herausstellte, der zu einer „krassen Community“ gehörte. Caote fand sie schrill und sehr einsam. Coyote wurde zum Follower, und die junge Frau eilte freudig davon.

Die große Stadt war ungewöhnlich leer. Am Rande einer Bahnunterführung saß eine alte Frau auf ihrem Rollator und fütterte Tauben. Ausgelassen sprang Coyote in die Gruppe der Vögel, die wild aufflatterten und davonflogen. Die alte Frau begann zu weinen. „Das sind meine Freunde, meine Freunde“, schluchzte sie leise. Coyote wollte sich entschuldigen. Die Frau zitterte heftig vor Angst, als er sich ihr näherte. „Der tut nichts“, sagte Caote, „der will nur gestreichelt werden.“ Schelmisch grinste sie Coyote zu, der sie am liebsten erwürgt hätte. Doch die alte Dame blickte ihn so traurig an, dass Coyote sich wie ein braver Hund neben sie setzte und sie mit seiner Schnauze anstupste. Die alte Dame kraulte ihn und erzählte den beiden von ihren Kindern und Enkelkindern, die auf der anderen Seite des Erdballs lebten.

Nachdenklich und ohne Ziel ließen sich der Coyote und Caote weiter treiben. „Was bist du denn für ein haariges, hässliches Biest?“ Ein schon sehr großer Junge stellte sich ihnen in den Weg. In seinen Händen hielt er einen Fußball, den er Coyote mit voller Wucht gegen die Nase warf. Coyote fletschte die Zähne, da warf sich Caote dazwischen. „Was bist du für eine dämliche Zicke?“, schrie der Junge. Caote erklärte ihm in sehr schönen Worten, warum sie keine dämliche Ziege und Coyote kein hässliches Biest war, nahm den Ball, jonglierte ihn gekonnt mit dem Fuß und köpfte ihn zu dem Jungen. Die drei kickten gemeinsam, bis es dunkel wurde.

Coyote und Caote betrachteten die volle Mondin. Es war sehr still. Da flitzte eine Maus an ihnen vorbei, gefolgt von einem kleinen Zwerg. Eine gitzernde Fee schwebte dahin, und ein Wesen, für das sie keinen Namen kannten, stapfte über die Wiese. Sie waren alle in dieselbe Richtung unterwegs. „Lass uns mal schauen.“ Caote war neugierig. Wenige Schritte entfernt saß ein junger Mann mit gekreuzten Beinen auf einer Matte. Um ihn herum hatten sich der Zwerg, die Maus, die Fee und das unbekannte Wesen versammelt. Sie sahen den Mann gespannt an, doch der sah sie nicht. Seine Augen waren geschlossen. „Die Menschen nennen das meditieren“, flüsterte Caote. Coyote setzte sich neben die Maus, Caote neben den Zwerg. So saßen sie einträchtig beieinander. Plötzlich stöhnte der junge Mann laut auf und schlug mit den Fäusten auf den Boden. Die Maus, die Fee, der Zwerg, das unbekannte Wesen, Caote und Coyote flitzten erschrocken davon. „Verdammt! Ich sehe nichts!“, rief der junge Mann, vergrub den Kopf zwischen den Armen und schimpfte mit sich selbst.

„Das wird mir langsam alles zu ernst!“ Coyote lief missmutig im Kreis. „Ich will Lammkoteletts essen und schmutzige Witze erzählen“, rief er. „Ich will Musik machen und tanzen“, gab Caote zurück. „Ich will eine Kojotin lieben“, erwiderte Coyote. „Ich will eine Frau küssen und einen Mann in den Arm nehmen“, sagte Caote. „Ich will mit einer Maus einen Baum hochjagen.“ „Und ich mit einem Kind auf einen Baum klettern.“

„Und ich will, dass ihr zu mir kommt, aber nicht allein!“ Coyote und Caote sahen sich fragend um. „Wer hat das gesagt?“ Caote lächelte. „Die Esche!“ So luden die beiden Aufgaben-Löser*innen ein paar Erdenbewohner ein, mit ihnen die Esche zu besuchen: die junge Frau von Instagramm, die alte Dame mit ihren Tauben, den fußballspielenden Jungen, die Maus, die Fee, den Mann auf der Yoga-Matte, den Zwerg und das Wesen, für das sie noch keinen Namen kannten. Wer sich ihnen auf ihrem Weg anschließen wollte, war herzlich willkommen. Sie begegneten dem Eichhörnchen, das für Coyote drei Eicheln ausgegraben hatte, dem Mitbewohner der Klugscheißerin Alexa, dem kleinen Mädchen, das sich gerne in der Wiese wälzte, dem Lieblingspizzabäcker und dem Lieblingstürken, dem Mann in piekfeinem Anzug und der Frau im superschicken Business-Kostüm, die Coyote und Caote eine Geruchsprobe verweigert hatten. Sie alle gingen mit ihnen.

Als sie die alte Esche in ihrem Wald erreichten, staunten die Menschen, Tiere und anderen Wesen nicht schlecht. Die köstlichsten Speisen und Getränke waren unter dem lichten Blätterwerk des Baumes ausgebreitet. Jede und jeder fand einen passenden Platz, und sie feierten miteinander das, wonach sie sich alle sehnten: Gemeinschaft.

Herzensfeuer

Wildweiser Sprung

übers Herzensfeuer

im Glutlicht der prallen Mai-Mondin.

Für die Liebe und die Wut,

für die Zweifel und das Vertrauen,

für die Vielfalt und die Einzigartigkeit,

für die Trauer und die Freude,

für den Mut und die Demut…

Mutig dem Neuen begegnen

Elfen und Feen fühlen sich bei der Lärche heimisch

Die Lärche will frei atmen. Sie wächst am liebsten in luftigen Höhen und strebt zum Licht. Das geht nicht ohne stabile Basis. Tief verwurzelt in der Erde trotzt sie den heftigsten Stürmen, ohne festzuhalten, was loslassen will. Die Lärche ist Symbol für Wagemut und Erneuerung.

Allein durch ihre Daseinsformen sind Bäume als Orte der Ruhe und Kraft zu erkennen. Mich lockte die Lärche. Dabei lädt die schrundige Borke nicht gerade zum Anschmiegen ein. Sie fordert vielmehr den nötigen Respekt. Die Lärche, wie alle Nadelbäume, hütet einen wertvollen Schatz: Ihr Harz ist ein begehrtes Heilmittel. Ihr Holz ist hart und wasserbeständig wie das der Eiche. So bauen die Venezianer auch auf die Stärke der Lärche.

Im Frühling erfreut die Lärche besonders durch die lustig-wilden Pinsel aus den weichen, zartgrünen Nadeln und die purpurroten neuen Zäpfchen. Im Sommer grün, leuchten die Nadeln im herbstlichen Sonnenlicht atemberaubend goldgelb. Anders als andere Nadelbäume wirft die Lärche ihre Blätter ab. Die Zapfen fallen nach vielen Jahren erst mit den Zweigen von den Ästen.

Die Lärche bietet vielen Wesen Lebensraum, Schutz und Nahrung. Vögel, Mäuse und Eichhörnchen machen sich bei ihr ebenso gerne heimisch wie Elfen und Feen. Viele Sagen ranken um Waldfrauen und weibliche Hausgeister, die wohlgesonnenen Menschen zur Seite stehen – Müttern bei schweren Geburten, Familien bei der Pflege der Kinder, Wanderern beim Finden des Weges. Die Elfen und Feen, die an Lärchenplätzen wohnen, helfen den Menschen, solange diese in Einklang mit den Gesetzen der Natur leben und belohnen sie reich.

Das Harz der Lärche wirkt auf körperlicher Ebene durchblutungsfördernd, wundheilend, desinfizierend, schleimlösend und wird zu einer heilsamen Salbe verarbeitet. Ganz einfach ist es, das Harz zum Räuchern zu verwenden. Mit dem Rauch lässt sich Altes verabschieden und Neues begrüßen. Die Räucherungen sind wärmend, entkrampfend, reinigend, stärken die Atmungsorgane und helfen, gestaute Energien wieder zum Fließen zu bringen. Und sie verbinden uns mit den Kräften der Natur, die um uns herum und in uns wirken.

Vielleicht magst du jetzt selbst ausziehen, um die Lärche oder einen anderen Baum zu erforschen, zu erspüren, wahrzunehmen, dich mit ihm auszutauschen. Du kannst damit beginnen, dich an oder neben einen Baum zu setzen und nichts mehr zu denken.

* Wenn du das Lärchenharz sammelst, achte darauf, dass du es nur von verletzten Bäumen nimmst und dass du die Wunde des Baumes dabei nicht aufreißt. Brich vorsichtig etwas von dem Harz ab, das an der Oberfläche schon ausgehärtet ist. Frag den Baum vorher, ob du dir etwas nehmen kannst und bedanke dich danach. Harz ist am besten auf einem Stövchen zu räuchern. So kann sich der feine Duft langsam verbreiten.

All-ein

Was hält dich, wenn scheinbar alles zerbricht?

Ich suchte alles – und fand nichts.

Ich wollte alles wissen – und erkannte, dass ich nichts wusste.

Ich wollte alles begreifen – und ich begriff nichts.

Ich wollte etwas Großes tun – und tat nichts.

Nichts tun. Nichts wissen. Nichts suchen. Nichts.

Ich bleibe allein zurück.

Und lausche

auf mein Herz,

das trommelt

zum Lied der Erde.

Kreative Wege der Kommunikation

Kreative Kommunikation erhält und schafft Verbindungen und schenkt dabei mehr Energie als sie verbraucht. Im Vertrauen in die Intuition und in der achtsamen Offenheit für alle Ebenen des Seins finden sich kraftvolle Möglichkeiten des Austauschs und des miteinander Gestaltens. Eine davon ist die Meditation zur Immunstärkung und inneren Klarheit, die Arikka im Rahmen ihres Sofonia-Projekts anbietet. Ich stelle sie euch hier vor. Danke, Arikka, fürs Teilen.

Vorläufig biete ich täglich von 12 bis 12.15 Uhr an, gemeinsam zu meditieren und miteinander ein Feld der Präsenz, der Klarheit und der kollektiven Heilung zu schaffen. In der gemeinsamen Verbindung ist es leichter, Zugang zu finden zur eigenen Schöpfungskraft und zur globalen Gesundung beizutragen.

15 Minuten täglich für deinen eigenen inneren Frieden und zur Immunstärkung ist kein großer Zeitaufwand, aber hat große Auswirkungen.

Es ist möglich auch zu einer anderen Zeit mit zu meditieren, denn letztlich findet Meditation in der Zeitlosigkeit statt! Schöner und oft auch körperlicher fühlbar ist es, auch wirklich zur gleichen, gemeinsamen Zeit zu meditieren.

Medtitationsanleitung

Bitte suche jeweils kurz vor 12 Uhr einen Ort auf, an dem du 15 Minuten wirklich ungestört sein kannst (draußen in der Natur oder im eigenen Garten wäre natürlich besonders schön).

Komm zur Ruhe, atme einige Male tief ein und aus und entlasse mit dem Ausatmen Alles, was sich entbehrlich anfühlt.

Spüre in deinen Körper hinein und führe ihm mit jedem Atemzug frischen Sauerstoff und neue Kraft zu. Spüre, wie sich dein Energiefeld ausdehnt, stabil und kraftvoll wird.

Nimm Kontakt auf mit der universellen Kraft (der Göttin, Gott, der universellen Energie), deinen Helferinnen und Helfern (z.B. Engel und Erdwesen, usw.)

Bitte um Hilfe und Unterstützung für dich selbst, die Weltgemeinschaft der Menschen, alle Lebewesen der Erde und den ganzen Planet Erde.

Erlaube dir, diesen glücklichen Moment tief in dir zu erfahren, dass du ein vitaler, gesunder Teil dieser Erde bist – gemeinsam mit allen anderen Lebewesen. Gib den Überfluss an Energie dorthin, wo er dringend gebraucht wird.

Bedanke dich zum Schluss und nimm Kraft, Gesundheit und Klarheit mit in den Alltag.

Weiter atmen

Frische Luft!

Ich atme ein, und ich atme aus, antwortet eine Freundin gerne auf die Frage, wie es ihr gehe. In atemlosen Zeiten ist es hilfreich, unserem ersten und wichtigsten Lebensimpuls Aufmerksamkeit zu schenken. Luisa Francia beschreibt in ihrem Internet-Tagebuch sehr schöne Atemübungen, die ich mit ihrem Einverständnis weitergebe. Danke, Luisa.

Bleib entspannt und überfordere dich nicht. Schau spontan, welche Übung für dich passt – an diesem Tag, für diese Woche, hin und wieder. Und probiere sie spielerisch aus. Lachen ist besser als sich ärgern, wenn’s nicht gleich klappt.

Hier also sind Luisa Francias Atemübungen:

wechselatmung: zeigefinger und mittelfinger der rechten hand in die mitte der stirn aufsetzen, mit dem rechten daumen das rechte nasenloch zuhalten und links vollständig ausatmen und einatmen, dann wechseln, ringfinger und kleiner finger halten das linke nasenloch zu, vollständig rechts ausatmen und einatmen. und wechseln. hin und her im eigenen rhythmus. das hilft nicht nur die lunge fit zu halten, sondern putzt auch das hirn.

steh mit den knien leicht eingebeugt am fenster oder wenns geht draussen irgendwo. heb die arme weit über den kopf beim einatmen, im ausatmen umarme den mond in einem weiten kreis, einatmen schöpfe wasser mit den händen (bis zur brust) ausatmen: die hände sinken lassen.

eine schöne atemübung auf der matte, auf dem sofa oder im bett. leg auf dem rücken liegend eine gerollte decke unter die knie und leg die hände auf den unteren bauch. beobachte die atmung durch das heben und senken der hände. nach einer weile leg die hände auf die unteren rippenbögen und nimm den atem wieder über die hände wahr. atme ruhig und genüsslich. wieder nach einer weile leg die hände unter die schlüsselbeine und nimm auch hier den atem über das heben und senken der hände wahr.

steh in einer art towartstellung, knie gebeugt, hände knapp über den knien, streck den hintern raus und zieh bauch und oberkörper in ein hohlkreuz (mit aufgestützten händen ist das für den rücken okay) atme aus und mach einen katzenbuckel und zieh den nabel fest in richtung wirbelsäule, also den bauch nach innen. wiederhole das so oft du magst. schliesse die übung ab, indem du dich gründlich schüttelst.

bequem sitzen. wenns geht in der frischen luft draussen oder vor dem fenster. Einatmen, die arme hoch über den kopf heben und die handflächen zum himmel öffnen, ausatmen die hände über die brust legen, dann die handflächen vor dem brustbein zusammenlegen und mehrmals tief und genüsslich atmen, lockere fäuste machen und das brustbein klopfen. hände in den schoß legen /ha! endlich!/ und das ganze von vorn.

die übung könnt ihr auf einem stuhl machen: fußsohlen fest am boden, aufrecht sitzen, nabel leicht nach innen ziehen. einatmen die arme in schulterhöhe leicht angewinkelt nach hinten ziehen, ausatmen vor der brust kreuzen, sodass die ellbogen übereinander sind. ein paarmal hin und her. dann könnt ihr euch am stuhl festhalten, hebt mit dem einatem die beine vom boden und öffnet sie, mit dem ausatem vor dem körper kreuzen, paarmal tief atmend hin und her. zum schluss die schultern schütteln und mit den füssen auf den boden trommeln.

Krafttier Virus

Wachsen und Vergehen: Buschwindröschen gelangen an eine natürliche Grenze

Das winzige Virus ist ungemein beweglich, doch für die Wissenschaft nur eine infektiöse Struktur, also nicht lebendig. Wäre es ein Lebewesen, gehörte es zu den großen schamanischen Krafttieren. Sein Themenspektrum wäre breit gefächert: Vorstellungen, Ängste, Schutz, Kontrolle, Mitgefühl, das Sein im Hier und Jetzt. Die Medizin des Virus ist eine mächtige. „Grenzen“ könnte die Überschrift des entsprechenden Kapitels im Krafttierbuch lauten. Also, mal angenommen, wir würden uns öffnen für die Weisheit des Virus:

Du denkst, du hast alles im Griff, alles ist machbar? Unsichtbar für dein Auge und absolut lautlos findet das Virus seinen Weg zu dir und überschreitet sämtliche Grenzen, die du in deinem Bestreben nach Kontrolle errichtet hast. Es weist dich hin auf deine Grenz-Setzungen und auf deine Grenz-Überschreitungen.

Grenzen haben durchaus einen Sinn. Du besitzt Grenzen, um dich selbst gegenüber anderen zu definieren und um dich zu schützen. Das Virus fordert dich auf, dir über deinen Schutz Gedanken zu machen. Wie schützt du dich? Schutz bedeutet oft, sich gegen einen Feind zu verteidigen, sich abzuschotten, andere und anderes auszugrenzen, im extremsten Fall zu zerstören. Das Virus lässt sich nicht einfach zerstören. Es erinnert dich daran, dass wahrer Schutz nicht dadurch entsteht, dass du das vermeintlich schlechte Andersartige schwächst, sondern indem du dein Eigenes stärkst. Dadurch gewinnen deine Grenzen Konturen und bleiben durchlässig für die Erfahrungen, die dir das Leben bieten mag. Bist du selbst in deiner Kraft, kannst du dein Gegenüber in seiner Kraft sein lassen. Die Botschaft des Virus ist zudem eine sehr materielle: Wenn dein Immunsystem stark ist, du es nicht unnötig unter Stress setzt und achtsam und genussvoll nährst, respektiere ich deine Grenzen.

Das Virus kommt plötzlich und unerwartet in dein Leben und hat die Macht, vieles außer Kraft zu setzen, von dem du glaubtest, es sei unumstößlich. Als wollte es sagen: Überprüfe deine Gesetze und Gewohnheiten, schau, was du wirklich brauchst, beachte deine Ängste, doch lass dich nicht von ihnen beherrschen, und (an-)erkenne deine Grenzen, deren größte und durchlässigste der Tod ist. Du bist einzigartig und mit allem verbunden. Bleib bei dir und bleib offen für dein Gegenüber. Auch das Virus ist ein Teil deiner Welt.

Sich neugierig einfügen

Was hat mir das Leben zu bieten?

Wunderfitzig die Welt betrachten heißt, sich staunend dem Leben öffnen. Wunderfitzig ist ein schönes schwäbisches Wort für neugierig und beschreibt eine Haltung, die die Kraft hat, Ängste und Vorurteile aufzulösen. Neugierige  Augen, wunderfitzige Herzen sehen die Möglichkeiten statt künstlich geschaffener Grenzen. Das Eichhörnchen verkörpert diese Eigenschaft. Ohne Furcht springt es meterweit in schwindelerregender Höhe von Ast zu Ast. In den Baumwipfeln ist das flinke Wesen ebenso zu Hause wie auf der Erde, wo es die Früchte des Sommers erntet. Wunderfitzig geht es auf Erkundungstour und findet allerlei Nährendes. Zum Beispiel die Mirabellen vor meinem Fenster. Jeden Tag springt es aus dem Efeu herbei, klettert auf das Bäumchen und nimmt sich eine Frucht. Ich teile gerne mit dem bescheidenen Mitesser, der mich dafür zum Lächeln bringt.

In den Parks und Wäldern huschen die Eichhörnchen bald emsig über den Boden. Sie sammeln für den Winter, vor allem Eicheln, Bucheckern und Fichtenzapfen. Ihre Beute vergraben sie in der Erde, und nur etwa die Hälfte davon essen sie in der kalten Jahreszeit. Der Rest der Samen und Nüsse überwintert gut geborgen und kann im Frühling keimen. So ist der Selbstversorger Eichhörnchen ganz nebenbei Waldgärtner und Naturschützer. Es muss nicht die Erde retten, gegen den Klimawandel kämpfen, seine Resilienz erhöhen. Wunderfitzig fügt sich das Eichhörnchen einfach ein in den Kreislauf des Lebens.  

Es ist genug

Sommersonnwend-Energie

Sommersonnwende, alles ist da. Auch all unsere Schmerzen und das klare Nein zu all dem, was die Erde, die Tiere, Pflanzen und Menschen verletzt, bedroht, missachtet. Licht und Dunkel begegnen sich. Wir feiern die Fülle und schreien unsere Wut hinaus. Es ist genug.