All-ein

Was hält dich, wenn scheinbar alles zerbricht?

Ich suchte alles – und fand nichts.

Ich wollte alles wissen – und erkannte, dass ich nichts wusste.

Ich wollte alles begreifen – und ich begriff nichts.

Ich wollte etwas Großes tun – und tat nichts.

Nichts tun. Nichts wissen. Nichts suchen. Nichts.

Ich bleibe allein zurück.

Und lausche

auf mein Herz,

das trommelt

zum Lied der Erde.

Löwenzahn-Kraft

Löwenzahn und Knoblauchrauke

Kinder haben sich eine Natur-Weisheit bewahrt, die wir Erwachsenen uns oft wieder erschließen müssen. Ein bitteres Kraut ist eine ihrer Lieblingsblumen. Spielerisch verbinden sie sich mit der Kraft der Wildpflanze, basteln gelbe Blütenketten, trompeten mit den breiten Stängeln oder bauen mit ihnen Wasserleitungen, verwandeln sich mit Kränzen in Zauberfeen, kleben sich mit dem weißen Milchsaft Gänseblümchen-Schmuck ans Ohr und pusten die silberweißen Samen in die Welt. Kinder sehen das, was ist und machen was daraus.

Den Löwenzahn in den Mund zu nehmen, könnte schon als echte Mutprobe gelten. Furchtbar bitter schmecken Blätter, Stängel, Blüten. Doch auch diese Erfahrung gehört zum Kennen- und Schätzenlernen dazu. Bitter heißt: Geh achtsam mit mir um, ich könnte giftig sein. Der Löwenzahn verlangt, das rechte Maß im Auge zu behalten, denn bitter heißt auch: Ich bin eine starke Medizin. Was uns nicht mehr gut tut, also giftig ist, ist meist eine Frage der Dosis.

Der Löwenzahn will in seiner beeindruckenden Vielfalt wahrgenommen werden. Die strenge Bitterkeit gehört ebenso zu ihm wie die strahlend-gelben Blütensonnen, die robuste Wurzel zeigt seine Qualität wie die zarten Samen. Mit Namen, Aussehen und Geschmack lässt sich schon viel über den Löwenzahn erfahren.

Die US-amerikanische Kräuterkundige Susun Weed hat dem Löwenzahn den Titel Doktor Selbstheilung gegeben. Wildkräuter unterstützen uns dabei, die Verantwortung für unsere Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Für die Kontaktaufnahme braucht es nicht viel. Selbst in der Stadt wachsen Löwenzahn und Co. Die einfachste Art des ersten Kennenlernens ist, die Pflanze zu betrachten, zu befühlen und etwas von ihr zu probieren. Es gibt zahlreiche, sehr leckere Rezepte für Speisen mit Wildkräutern. Am einfachsten ist es, sich im Frühling einen frischen Salat zu machen. Es versteht sich von selbst, dass ihr nur die Pflanzen sammelt, die ihr eindeutig bestimmen könnt und dass ihr nur soviel nehmt, wie ihr essen wollt. Es muss nicht viel sein, um sich mit der Pflanze und ihren Kräften anzufreunden.

Nicht selten kommt es vor, dass mir eine bestimmte Pflanze bei meinen Frühlingsspaziergängen immer wieder begegnet. Ich nehme es als Zeichen dafür, dass sie für mich im Moment von besonderer Bedeutung ist. Die Heilkraft der Wildpflanzen hat viele Facetten und Erscheinungsformen, und Doktor(in) Selbstheilung sind sie auf ihre Art alle.

Kreative Wege der Kommunikation

Kreative Kommunikation erhält und schafft Verbindungen und schenkt dabei mehr Energie als sie verbraucht. Im Vertrauen in die Intuition und in der achtsamen Offenheit für alle Ebenen des Seins finden sich kraftvolle Möglichkeiten des Austauschs und des miteinander Gestaltens. Eine davon ist die Meditation zur Immunstärkung und inneren Klarheit, die Arikka im Rahmen ihres Sofonia-Projekts anbietet. Ich stelle sie euch hier vor. Danke, Arikka, fürs Teilen.

Vorläufig biete ich täglich von 12 bis 12.15 Uhr an, gemeinsam zu meditieren und miteinander ein Feld der Präsenz, der Klarheit und der kollektiven Heilung zu schaffen. In der gemeinsamen Verbindung ist es leichter, Zugang zu finden zur eigenen Schöpfungskraft und zur globalen Gesundung beizutragen.

15 Minuten täglich für deinen eigenen inneren Frieden und zur Immunstärkung ist kein großer Zeitaufwand, aber hat große Auswirkungen.

Es ist möglich auch zu einer anderen Zeit mit zu meditieren, denn letztlich findet Meditation in der Zeitlosigkeit statt! Schöner und oft auch körperlicher fühlbar ist es, auch wirklich zur gleichen, gemeinsamen Zeit zu meditieren.

Medtitationsanleitung

Bitte suche jeweils kurz vor 12 Uhr einen Ort auf, an dem du 15 Minuten wirklich ungestört sein kannst (draußen in der Natur oder im eigenen Garten wäre natürlich besonders schön).

Komm zur Ruhe, atme einige Male tief ein und aus und entlasse mit dem Ausatmen Alles, was sich entbehrlich anfühlt.

Spüre in deinen Körper hinein und führe ihm mit jedem Atemzug frischen Sauerstoff und neue Kraft zu. Spüre, wie sich dein Energiefeld ausdehnt, stabil und kraftvoll wird.

Nimm Kontakt auf mit der universellen Kraft (der Göttin, Gott, der universellen Energie), deinen Helferinnen und Helfern (z.B. Engel und Erdwesen, usw.)

Bitte um Hilfe und Unterstützung für dich selbst, die Weltgemeinschaft der Menschen, alle Lebewesen der Erde und den ganzen Planet Erde.

Erlaube dir, diesen glücklichen Moment tief in dir zu erfahren, dass du ein vitaler, gesunder Teil dieser Erde bist – gemeinsam mit allen anderen Lebewesen. Gib den Überfluss an Energie dorthin, wo er dringend gebraucht wird.

Bedanke dich zum Schluss und nimm Kraft, Gesundheit und Klarheit mit in den Alltag.

Weiter atmen

Frische Luft!

Ich atme ein, und ich atme aus, antwortet eine Freundin gerne auf die Frage, wie es ihr gehe. In atemlosen Zeiten ist es hilfreich, unserem ersten und wichtigsten Lebensimpuls Aufmerksamkeit zu schenken. Luisa Francia beschreibt in ihrem Internet-Tagebuch sehr schöne Atemübungen, die ich mit ihrem Einverständnis weitergebe. Danke, Luisa.

Bleib entspannt und überfordere dich nicht. Schau spontan, welche Übung für dich passt – an diesem Tag, für diese Woche, hin und wieder. Und probiere sie spielerisch aus. Lachen ist besser als sich ärgern, wenn’s nicht gleich klappt.

Hier also sind Luisa Francias Atemübungen:

wechselatmung: zeigefinger und mittelfinger der rechten hand in die mitte der stirn aufsetzen, mit dem rechten daumen das rechte nasenloch zuhalten und links vollständig ausatmen und einatmen, dann wechseln, ringfinger und kleiner finger halten das linke nasenloch zu, vollständig rechts ausatmen und einatmen. und wechseln. hin und her im eigenen rhythmus. das hilft nicht nur die lunge fit zu halten, sondern putzt auch das hirn.

steh mit den knien leicht eingebeugt am fenster oder wenns geht draussen irgendwo. heb die arme weit über den kopf beim einatmen, im ausatmen umarme den mond in einem weiten kreis, einatmen schöpfe wasser mit den händen (bis zur brust) ausatmen: die hände sinken lassen.

eine schöne atemübung auf der matte, auf dem sofa oder im bett. leg auf dem rücken liegend eine gerollte decke unter die knie und leg die hände auf den unteren bauch. beobachte die atmung durch das heben und senken der hände. nach einer weile leg die hände auf die unteren rippenbögen und nimm den atem wieder über die hände wahr. atme ruhig und genüsslich. wieder nach einer weile leg die hände unter die schlüsselbeine und nimm auch hier den atem über das heben und senken der hände wahr.

steh in einer art towartstellung, knie gebeugt, hände knapp über den knien, streck den hintern raus und zieh bauch und oberkörper in ein hohlkreuz (mit aufgestützten händen ist das für den rücken okay) atme aus und mach einen katzenbuckel und zieh den nabel fest in richtung wirbelsäule, also den bauch nach innen. wiederhole das so oft du magst. schliesse die übung ab, indem du dich gründlich schüttelst.

bequem sitzen. wenns geht in der frischen luft draussen oder vor dem fenster. Einatmen, die arme hoch über den kopf heben und die handflächen zum himmel öffnen, ausatmen die hände über die brust legen, dann die handflächen vor dem brustbein zusammenlegen und mehrmals tief und genüsslich atmen, lockere fäuste machen und das brustbein klopfen. hände in den schoß legen /ha! endlich!/ und das ganze von vorn.

die übung könnt ihr auf einem stuhl machen: fußsohlen fest am boden, aufrecht sitzen, nabel leicht nach innen ziehen. einatmen die arme in schulterhöhe leicht angewinkelt nach hinten ziehen, ausatmen vor der brust kreuzen, sodass die ellbogen übereinander sind. ein paarmal hin und her. dann könnt ihr euch am stuhl festhalten, hebt mit dem einatem die beine vom boden und öffnet sie, mit dem ausatem vor dem körper kreuzen, paarmal tief atmend hin und her. zum schluss die schultern schütteln und mit den füssen auf den boden trommeln.

Illusion gibt es nicht

Eine andere Sicht der Dinge

Illusion. Das ist die falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit, sagen die Spracherklärer. Die weise Alte, die Wächterin der dunklen Zeit, kichert. Wessen Wirklichkeit, fragt sie forsch? Und kann das, was du für wahr nimmst, wirklich falsch sein? Und was heißt eigentlich falsch? Alte, du kannst ganz schön nerven, die ver-rückte Wirklichkeit ins Absurde verrücken und für noch mehr Verwirrung sorgen. Die Alte beugt sich zu mir. Mit ihren warmen, rauen Lippen berührt sie sanft mein Ohr. „Warum nimmst du deine Wahrheit nicht ernst?“, flüstert sie eindringlich.

Was wäre also, wenn es die Illusion gar nicht wirklich gäbe?

Die weise Feuerkraft des Salbeis

Im August geerntet, sind die Blätter am heilkräftigsten

Wäre der Salbei ein Mensch, er wäre eine starke Frau, sagt die eine Kräuterkundige. Wäre der Salbei ein Mensch, er wäre ein alter Magier in blauviolettem Mantel mit silbergrauem Haar, meint die andere. Beides und nichts mag der Wahrheit entsprechen. Die Bilder, die wir uns schaffen, mögen immer nur Ausschnitte erfassen von dieser großen Schamaninnenpflanze, deren Sein über menschliche Zuordnungen hinausgeht. Was wir beschreiben können, ist ihre Heilkraft, zumindest einen großen Teil davon. Es gibt kaum Alltagsbeschwerden, die wir nicht mit Salbei behandeln können.

Als Tee aus frischen oder getrockneten Blättern hilft er bei Entzündungen jeder Art, bei Erkältungen, Halsschmerzen, bei Kreislaufschwäche, bei nächtlichem Schweißausbruch, und er ist allgemein kräftigend. Frauen ist er ein unterstützender Begleiter vom Beginn der Menstruation über den (unerfüllten) Kinderwunsch bis in die Wechseljahre. Er stärkt das Gehirn, erhöht die Konzentration beim Lernen oder bei Prüfungen und wirkt gegen Gedächtnisverlust.

Geräuchert und im Pflanzenwasser reinigt der Salbei Menschen und Räume. Er steht zur Seite, um  bei inneren Prozessen, Übergängen und Zeiten des Wandels bei sich bleiben zu können.

Die Vielseitigkeit mancher Heilpflanze lässt uns einerseits staunen und andererseits oft überfordert fragen, ob sie im konkreten Fall wirklich die Richtige ist. Da kann es von Vorteil sein, die Bücher beiseite zu legen und an den Blättern des Salbeis zu riechen, mit den Fingern über die behaarte Oberfläche zu streichen und sich einfach einen Tee zu brauen.

Noch ein Weg kann sein, sich den Grundcharakter einer Pflanze bewusst zu machen. Der Salbei ist ein Kind des heißen Südens. Aus dem östlichen Mittelmeerraum gelangte er im Mittelalter in unsere Gärten. Er besitzt die Kraft des Feuers, die jetzt im August am stärksten ist. „Weise“, „sage“, ist der englische Name des Salbeis. Ein weises Erdenwesen ist er allemal. Und wirklich weise ist, wer mit den Lebenskräften angemessen umzugehen lernt. Die Feuerkraft kann wärmen und verbrennen, inspirieren und transformieren, die Liebe ebenso nähren wie die Wut.

Der Salbei lehrt uns, genau zu schauen, welches Maß an Feuer wir entsprechend unserer Aufgabe und unseres Alters nutzen können und sollen. Die Warnung gegen Maßlosigkeit liefert er gleich mit: Das in ihm enthaltene Nervengift Thujon kann bei Überdosierung zu Herzrasen, Krämpfen und Lähmungserscheinungen führen.

Wäre der Salbei ein Mensch, dann wäre er ein Magier und eine weise Frau, deren Leitspruch lautet: Erkenne dich selbst, finde das Maß, tu was du willst und schade niemandem.

Die oben zitierten Kräuterkundigen sind Susanne Fischer-Rizzi und Ursula Gerhold. Die Weisheit des Salbeis, das Feuer im rechten Maß zu nutzen, gab mir Ursula Gerhold weiter.

Leben im Augenblick begreifen

Sie ist auf der Erde, um ihre Netze zu spinnen

Wie sind die Dinge, Lebewesen, Zustände in ihrem ursprünglichen Sein, bevor wir anfangen sie einzuordnen, zuzuordnen, abzuwägen, sie nützlich, schön, sympathisch, schrecklich, unmöglich zu finden? Es ist dieser kurze Augenblick des puren Wahrnehmens, für-Wahr-nehmens, der die Essenz des Lebens enthält.

Manchmal überkommt es mich, und ich will nichts mehr wissen aus zweiter Hand, sondern alles direkt be-greifen lernen. Wer könnte mir mehr über eine Rose erzählen als eine Rose? Ich frage die Spinne, warum sie ihr Netz vor meine Tür spinnt, wo sie doch wissen müsste, dass ich gleich hinausgehe und ihr Werk zerstören werde. Doch die Spinne denkt nicht daran, sich darüber Gedanken zu machen. Sie ist auf der Erde, um ihre Netze zu spinnen. Auch wenn morgen die Welt untergeht.

Ich weiß

Glauben? Hm, Spiritualität gefällt mir besser, sage ich, als ich mich mit einer Freundin über das Göttliche unterhalte. Aber du glaubst doch auch, sagt sie. Du glaubst doch zum Beispiel, dass du mit dem großen Ganzen verbunden bist. Nein, erwidere ich. Das glaube ich nicht. Das weiß ich. Was sie überheblich findet – und ich völlig normal.

Ich weiß, dass es eine Leben spendende Schöpferinnen-Kraft gibt.

Ich weiß, dass sie allem innewohnt – den Menschen, Tieren, Pflanzen, Steinen, der Erde, dem Universum.

Ich weiß, dass der Körper göttlich ist wie der Geist und eine Ratte genauso wie ein Schwan.

Ich weiß, dass nichts und niemand mehr oder weniger wert ist.

Ich weiß, dass alles miteinander verbunden ist.

Ich weiß, dass Liebe alles zusammenhalten kann.

Ich weiß, dass wir Natur sind und ohne Natur nicht (über-)leben können.

Ich weiß, dass die Lebensenergie nicht zu zerstören ist.
Der Mensch schon.

Pflanze der Kriegerin


Die zarten Blätter schmecken im Frühlings-Wildkräuter-Salat

Die Augenbraue der Venus ist eine atemberaubend vielfältige Heilpflanze. In diesen Tagen zeigt sie sich mit ihren jungen, fein gefiederten Blättchen von ihrer zartesten Seite. Die Schafgarbe, wie sie auch genannt wird, ist eine Kriegerinnen-Pflanze. Ihre Kämpfe kennen keine Feinde. In ihrer Welt gibt es kein Entweder-Oder. Sie ist standhaft und zäh genauso wie weich und liebevoll.

Pflanzen haben keine bösen oder guten Absichten, sie kommunizieren anders, sind mit den Maßstäben unseres derzeitigen Menschseins kaum zu erfassen. Deshalb ist es von Nutzen, sie genau wahrzunehmen. Denn sie können uns in ihrer (Vor-)Urteilslosigkeit, ihrem Verwurzeltsein in der Materie und ihren Verbindungen zur feinstofflichen Welt dabei helfen, uns aus dem Strudel aus Misstrauen, Getrenntsein und Gewalt herauszuziehen.

Die Schafgarbe ist für mich eine starke Helferin. Sie ist eine der ältesten Heilpflanzen der Menschen, die Wissenschaft hat mittlerweile über 100 heilwirksame Substanzen in ihr gefunden – eine beeindruckende Zahl, doch die ist lediglich dazu geeignet, unseren aufklärerischen Verstand zu beruhigen. Denn was zählt, ist die Pflanze in ihrer ausgefeilten, einmaligen Gesamtkomposition, worauf zum Beispiel die Kräuterfrauen Ursula Stumpf und Ursula Gerhold hinweisen.

Am Anfang des Kennenlernens steht die Kommunikation mit der Pflanze, bestenfalls über den Jahreszyklus hindurch. Die Schafgarbe ist immer präsent – im Frühjahr mit ihren jungen Blättern, die den Boden berühren, bis in den Winter mit ihren hochragenden trockenen Stängeln. Nehmt die Pflanze mit allen euren Sinnen wahr, streicht über die zarten jungen Blätter, der sie ihren schönsten Namen – Augenbraue der Venus – verdankt, seht sie in ihren aufrechten, kantigen, schwer zu brechenden Stängeln emporwachsen, staunt im Sommer über die Vielfalt ihrer Blütenblättchen, die sich zu einer Dolde vereinen und riecht den herb-süßen Duft. Dann wisst ihr schon jede Menge über dieses Heilkraut.

Benutzt auch den siebten Sinn, setzt euch zu der Pflanze, schließt die Augen, spürt euren Körper und die Verbindung zur Erde, dann nehmt über euer Herz Kontakt mit der Pflanze auf und bittet sie, mit euch zu reden. Dabei können Worte auftauchen, Bilder, Farben. Lasst sein, was sein will. Die Schafgarbe wurde früher in Tempeln aufbewahrt, und die Chinesen werfen das I Ging mit ihren Stängeln. Sie hilft beim Orakeln und Träumen genauso wie beim Grenzen ziehen und den eigenen Raum definieren.

Die Schafgrabe tut das, was Heilerinnen gemeinhin tun: Sie gleicht aus, bringt uns zurück in unsere Mitte und unterstützt uns, im (Lebens-)Fluss zu sein. Für mich ist sie eine Pflanze der Kriegerin und des weiblichen Kriegers, in deren Kämpfen die Regeln des Universums gelten. Sie verbindet Zähigkeit mit Zartheit, Stärke entsteht aus der Vielfalt, das Ziel ist die Wiederherstellung des Gleichgewichts. Und sie lässt kein Blut fließen, sondern stillt es selbst bei groben Verletzungen.

Es gibt viele starke Pflanzenhelferinnen und -helfer. Die Pflanze, die die eine begeistert, muss nicht die Zauberpflanze des anderen sein. Am besten ist es, die eigenen Verbündeten zu finden.

Wer mehr über die Schafgarbe und andere Pflanzen wissen will, dem empfehle ich meine Lieblingsbücher über Heil- und Wildpflanzen:

Susanne Fischer-Rizzi, Medizin der Erde
Anne McIntyre, Das große Buch der heilenden Pflanzen
Luisa Francia, Weidenfrau und Wiesenkönigin
Ursula Stumpf, Kräuter. Gefährten am Wegesrand
Wolf-Dieter Storl, Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor
Steffen Guido Fleischhauer u.a., Essbare Wildpflanzen
D. Aichele, M. Golte-Bechtle, Was blüht denn da?