Grau ist der Himmel, grau scheint die Erde. Nebelschleier verhüllen die Farben. Auch die eines zauberhaften Strauches, dessen gelbleuchtenden zarten Blütenblätter sich in die winterkalte Welt strecken. Wie kann das sein? Es ist … Magie im Spiel. Hexenhasel, Zaubernuss wird die Pflanze genannt, für die Indigenen in ihrer Heimat war sie eine der bedeutendsten Heilerinnen.
Die Virginische Zaubernuss ist eine von vielen Hamamelis-Arten. Aus Nordamerika eingewandert, ziert sie so manchen deutschen Wintergarten. Meist ungeahnt bleiben ihre schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten auf dem Gebiet der Medizin. Blutstillend, antiseptisch, antioxidativ, schmerzstillend, harntreibend, entzündungshemmend, juckreizstillend, die Selbstheilungskräfte stimulierend: Die Liste ihrer Fähigkeiten ist lang. Die Heilkräfte verbergen sich in der Rinde und in den Blättern, die denen der europäischen Haselnuss ähneln. Zauberinnen sind sie beide.
Ich denke an Maya, als ich die Blüten der Hamamelis betrachte, an die Göttin, die aus dem Nichts alles erschafft, was wir mit den Sinnen wahrnehmen können. Es heißt, Maya täusche uns mit Trugbildern. Doch womöglich ist nicht die Materie Illusion, sondern der Schleier, der unsere Welt von den bunten Gesetzen der Schöpfung trennt.
Es gibt Menschen, die einen Apfel quer aufschneiden, um vor dem Verzehr ein besonderes Zeichen der Gesundheit und der Erkenntnis zu Gesicht zu bekommen. Im Kerngehäuse der hoch geschätzten Frucht ist das Pentagramm zu erkennen. Der fünfzackige Stern zeigt sich auch in den Blüten. Diese öffnen sich gerade, kurz vor dem Jahreskreisfest der Sinnlichkeit, in ihrem reinen Weiß durchmischt mit karminrotem Rosenrot.
Himmel und Erde kommen sich nahe, alles fließt ineinander, alles ist miteinander verbunden: der Apfel mit dem Pentagramm, das Pentagramm mit dem Fest Beltane, Beltane mit der Venus, die Venus mit dem Fünfstern, der Fünfstern mit dem Apfel… und alles mit dem Erkennen der Lebensenergien.
An Beltane, in der Nacht zum ersten Mai feiern wir die unbändige Feuerkraft, auch die eigene. Der Winter mit Frost und Schnee ist endgültig vorbei, die Sonne lockt die Früchte der Erde und die Menschen nach draußen. Die Natur versorgt uns wieder üppig, die Tage sind lang und hell.
Hell leuchtet auch die Venus. Ihr Strahlen ist selten zu übersehen, sie ist der Morgen- und der Abendstern. Der Apfel ist die Frucht dieser berührenden, vereinigenden, liebenden, sinnlichen, lebenserhaltenden Göttin. Im kosmischen Tanz der Venus erscheint wie im Apfel der Fünfstern. Bei ihrer Bewegung um die Sonne trifft sich die Venus immer wieder an genau denselben fünf Punkten mit der Erde. Die beiden zeichnen so im Weltall ein unsichtbares Pentagramm.
Das Pentagramm bildet eine ungebrochene Linie, die ohne abzusetzen endlos überzeichnet werden kann. In der Tradition der weisen Frauen stehen seine Spitzen für die vier Elemente und die Geistin. Es schafft den (Schutz-)Raum für freie Entfaltung und Wandlungsfähigkeit. Hier schließt sich der Kreis zum Apfel: Sein Baum ist eine Quelle der Erkenntnis.
Träume zerplatzen wie Seifenblasen… Mit einer kleinen Explosion verbreitet sich die freudige Energie, die wir hineingegeben haben, in die Welt. Mit den großen Augen des Kindes in uns schauend, wissen wir: Der Zauber lebt von der Transformation.
Die Perspektive wechseln, öffnet den Blick für den Wandel.
Die schwarze Göttin, gekrönt mit dem silbern-funkelnden Mondinnen-Zauberhut, lädt mich freundlich-bestimmt ein, hinabzutauchen in den Brunnen meiner Kraftquellen. Sie ruft mir hinterher, meine in sich öffnenden Muscheln ruhende Perlen zu finden und sie aufzufädeln auf eine goldene Schnur. Sie hilft mir, aufzutauchen, mich vorsichtig aufzurichten, die bunte Kette anzulegen und in meiner Schönheit für die Erde zu stehen.
Ich rase am Morgen in Eile mit dem Rad durch die Roßkastanienallee, vor mir knallen die Früchte der hohen Bäume auf den staubigen Boden, ich weiche ihnen erst aus und halte schließlich an. Die frisch gefallenen Kastanien leuchten im frühen Sonnenlicht, an einem dieser magischen Tage, an denen der Sommer dem Herbst die Hand reicht. Ich hebe eine Kastanie auf, kugele sie in meiner Handfläche. Die glatte Schale ist geschmeidig, ich bücke mich zur nächsten Frucht. Nach einer Weile, gedankenleer aus der messbaren Zeit gefallen, berühre ich im Spiel mit der Natur meine eigene Natur. Leicht und froh steige ich wieder aufs Fahrrad und bin offen für das, was mir der Tag noch schenken mag.
Das Streben nach Bewusstein mag im Kern nichts anderes bedeuten, als über das eigene Sein Klarheit zu gewinnen – abseits von Traditionen, Glaubenssystemen, Gesellschaftsstrukturen, Dogmen und Normen. Wer bin ich in meinem Körper, in meinem inneren Raum? Die Antworten sind selten im Alltags-Außen zu bekommen, zumal, wenn das Treiben dort verwirrend und fremd erscheint.
Still werden will ich. Das sich ausbreitende Licht und die Leichtigkeit der beginnenden Zwillingszeit in jede Zelle einatmen. Wohlwollend eine Weile in mich lauschen. Die Antennen des magischen siebten Sinns empfangsbereit ausrichten für ein ganz anderes Außen, das gut im Innen zu finden ist.
Kreative Kommunikation erhält und schafft Verbindungen und schenkt dabei mehr Energie als sie verbraucht. Im Vertrauen in die Intuition und in der achtsamen Offenheit für alle Ebenen des Seins finden sich kraftvolle Möglichkeiten des Austauschs und des miteinander Gestaltens. Eine davon ist die Meditation zur Immunstärkung und inneren Klarheit, die Arikka im Rahmen ihres Sofonia-Projekts anbietet. Ich stelle sie euch hier vor. Danke, Arikka, fürs Teilen.
Vorläufig
biete ich täglich von 12 bis 12.15 Uhr an, gemeinsam zu meditieren
und miteinander ein Feld der Präsenz, der Klarheit und der
kollektiven Heilung zu schaffen. In der gemeinsamen Verbindung ist es
leichter, Zugang zu finden zur eigenen Schöpfungskraft und zur
globalen Gesundung beizutragen.
15
Minuten täglich für deinen eigenen inneren Frieden und zur
Immunstärkung ist kein großer Zeitaufwand, aber hat große
Auswirkungen.
Es
ist möglich auch zu einer anderen Zeit mit zu meditieren, denn
letztlich findet Meditation in der Zeitlosigkeit statt! Schöner und
oft auch körperlicher fühlbar ist es, auch wirklich zur gleichen,
gemeinsamen Zeit zu meditieren.
Medtitationsanleitung
Bitte
suche jeweils kurz vor 12 Uhr einen Ort auf, an dem du 15 Minuten
wirklich ungestört sein kannst (draußen in der Natur oder im
eigenen Garten wäre natürlich besonders schön).
Komm
zur Ruhe, atme einige Male tief ein und aus und entlasse mit dem
Ausatmen Alles, was sich entbehrlich anfühlt.
Spüre
in deinen Körper hinein und führe ihm mit jedem Atemzug frischen
Sauerstoff und neue Kraft zu. Spüre, wie sich dein Energiefeld
ausdehnt, stabil und kraftvoll wird.
Nimm
Kontakt auf mit der universellen Kraft (der Göttin, Gott, der
universellen Energie), deinen Helferinnen und Helfern (z.B. Engel und
Erdwesen, usw.)
Bitte
um Hilfe und Unterstützung für dich selbst, die Weltgemeinschaft
der Menschen, alle Lebewesen der Erde und den ganzen Planet Erde.
Erlaube dir, diesen glücklichen Moment tief in dir zu erfahren, dass du ein vitaler, gesunder Teil dieser Erde bist – gemeinsam mit allen anderen Lebewesen. Gib den Überfluss an Energie dorthin, wo er dringend gebraucht wird.
Bedanke
dich zum Schluss und nimm Kraft, Gesundheit und Klarheit mit in den
Alltag.
Im August geerntet, sind die Blätter am heilkräftigsten
Wäre der Salbei ein Mensch, er wäre eine starke Frau, sagt die eine Kräuterkundige. Wäre der Salbei ein Mensch, er wäre ein alter Magier in blauviolettem Mantel mit silbergrauem Haar, meint die andere. Beides und nichts mag der Wahrheit entsprechen. Die Bilder, die wir uns schaffen, mögen immer nur Ausschnitte erfassen von dieser großen Schamaninnenpflanze, deren Sein über menschliche Zuordnungen hinausgeht. Was wir beschreiben können, ist ihre Heilkraft, zumindest einen großen Teil davon. Es gibt kaum Alltagsbeschwerden, die wir nicht mit Salbei behandeln können.
Als Tee aus frischen oder getrockneten Blättern hilft er bei
Entzündungen jeder Art, bei Erkältungen, Halsschmerzen, bei Kreislaufschwäche, bei
nächtlichem Schweißausbruch, und er ist allgemein kräftigend. Frauen ist er ein
unterstützender Begleiter vom Beginn der Menstruation über den (unerfüllten)
Kinderwunsch bis in die Wechseljahre. Er stärkt das Gehirn, erhöht die
Konzentration beim Lernen oder bei Prüfungen und wirkt gegen Gedächtnisverlust.
Geräuchert und im Pflanzenwasser reinigt der Salbei Menschen
und Räume. Er steht zur Seite, um bei
inneren Prozessen, Übergängen und Zeiten des Wandels bei sich bleiben zu
können.
Die Vielseitigkeit mancher Heilpflanze lässt uns einerseits staunen und andererseits oft überfordert fragen, ob sie im konkreten Fall wirklich die Richtige ist. Da kann es von Vorteil sein, die Bücher beiseite zu legen und an den Blättern des Salbeis zu riechen, mit den Fingern über die behaarte Oberfläche zu streichen und sich einfach einen Tee zu brauen.
Noch ein Weg kann sein, sich den Grundcharakter einer
Pflanze bewusst zu machen. Der Salbei ist ein Kind des heißen Südens. Aus dem
östlichen Mittelmeerraum gelangte er im Mittelalter in unsere Gärten. Er
besitzt die Kraft des Feuers, die jetzt im August am stärksten ist. „Weise“, „sage“,
ist der englische Name des Salbeis. Ein weises Erdenwesen ist er allemal. Und wirklich
weise ist, wer mit den Lebenskräften angemessen umzugehen lernt. Die Feuerkraft
kann wärmen und verbrennen, inspirieren und transformieren, die Liebe ebenso nähren
wie die Wut.
Der Salbei lehrt uns, genau zu schauen, welches Maß an Feuer wir entsprechend unserer Aufgabe und unseres Alters nutzen können und sollen. Die Warnung gegen Maßlosigkeit liefert er gleich mit: Das in ihm enthaltene Nervengift Thujon kann bei Überdosierung zu Herzrasen, Krämpfen und Lähmungserscheinungen führen.
Wäre der Salbei ein Mensch, dann wäre er ein Magier und eine weise Frau, deren Leitspruch lautet: Erkenne dich selbst, finde das Maß, tu was du willst und schade niemandem.
Die oben zitierten Kräuterkundigen sind Susanne Fischer-Rizzi und Ursula Gerhold. Die Weisheit des Salbeis, das Feuer im rechten Maß zu nutzen, gab mir Ursula Gerhold weiter.