Der Sturm pfeift, heult, wütet, braust,
tobt, verwirbelt, zerstört,
reinigt.
Unbeeindruckt.
Rück-sichts-los.
Widerstand ist zwecklos.
Ein riesiger Baukran verharrt und kippt um.
Die kleine Blüte der Kornelkirsche geht mit und hält stand.
Das magische Netz des Miteinanders
Der Sturm pfeift, heult, wütet, braust,
tobt, verwirbelt, zerstört,
reinigt.
Unbeeindruckt.
Rück-sichts-los.
Widerstand ist zwecklos.
Ein riesiger Baukran verharrt und kippt um.
Die kleine Blüte der Kornelkirsche geht mit und hält stand.
Sankt Martin trifft die Närrin.
„Du hast einen schönen warmen Mantel“, sagt die Närrin.
„Du trägst ein herrlich buntes Gewand“, erwidert Sankt Martin.
„Lass uns tauschen!“, ruft die Närrin.
Und schon legt sie sich den Mantel über und wirft Martin ihren Rock zu.
Der heilige Mann springt vom Pferd und tanzt ausgelassen mit der wilden Frau,
bis diese ganz ernst wird und besinnlich dreinschaut.
Sankt Martin beginnt lauthals zu lachen, und die Närrin lacht mit.
Gestaltwandelnd tauchen sie ein in mythische Zeiten, in denen alles möglich war.
Träumend überschreiten sie Grenzen, hinter denen alles richtig ist.
Frei betreten sie einen Raum zwischen den Welten, in dem sie alles verstehen können.
Was war, was ist und was sein wird verschmilzt,
Ordnung und Chaos wirbeln verrückt durcheinander.
Eine Krähe schnappt sich von der Bühne eine rote Pappnase
und torkelt als Clown in die nächste Kneipe.
Ich nehme einmal ander(e)s wahr,
wirbele durch die wohlsortierte Schublade meines Lebens,
plötzlich steht nichts mehr an seinem Platz,
ich werfe schnell ein Tuch darüber,
ein Tuch der Ängste, der Unklarheit, des Nicht-Wissens.
Darunter rumpelt es gewaltig.
Viel, viel später
hebe ich das Tuch,
alles ist noch da,
an einem neuen Platz,
anders.
Ein bisschen chaotischer,
unerwartet,
gewöhnungsbedürftig,
irgendwie stimmiger.
Der feine Business-Pinkel Zeus rast mit seinem E-Roller über den Gehweg
und fährt Europa um, die vom Kirchenstreik Maria 2.0 kommt.
Die junge Frau stürzt auf einen hechelnden Mops, dessen Herrchen sie eine Tierquälerin schimpft.
Goldmünzen rollen aus Europas Taschen, nach denen die Umstehenden gierig greifen.
„Was liegst du hier auf der Straße, du Pennerin?“, schreit eine Radfahrerin. „Hast du nichts Besseres zu tun?“
Doch, denkt Europa, steht auf, schüttelt ihren Rock und macht sich auf den Weg zurück zu den blumenreichen Wiesen und dem Meeresrauschen am Strand von Sidon.
Sturm aus meiner Quelle
zerstörend
gereinigt
Donner aus meiner Quelle
wütend
aufgewacht
Wasser aus meiner Quelle
übersprudelnd
geheilt
Advent, dunkle Zeit, ein Lichtlein brennt.
Es ist für die Erde, tief flüsternd,
Lass dich fallen
in den Schoß des Vertrauens.
Advent, dunkle Zeit, ein Lichtlein brennt.
Es ist für das Feuer, zärtlich knisternd,
Lass dich berühren
vom Herzen der Welt.
Advent, dunkle Zeit, ein Lichtlein brennt.
Es ist für das Wasser, sanft plätschernd,
Lass dich tragen
vom Fluss des Lebens.
Advent, dunkle Zeit, ein Lichtlein brennt.
Es ist für die Windin, leise pfeifend,
Lass dich erinnern
an den Zauber des Werdens…
…aus der Dunkelheit
Ich höre
ich höre auf
ich höre auf den Herzschlag der Erde
Ich höre
Ich höre auf
Ich höre auf den Klang meiner Seele